Podcasting
Zum Start eines Video- und/ oder Audiopodcasts benötigt man nicht viel - im Grunde kann man Beides bereits mit einem (alten) Smartphone starten. Andererseits kann man auch ein paar Tausend Euro für Studio-Equipment ausgeben - am sinnvollsten ist wie immer eine sorgfältige Abwägung zwischen Kosten und Nutzen. Dieser Beitrag soll eine grobe Übersicht zum Einstieg bieten.
Audio
Ein reiner Audiopodcast hat gegenüber Videopodcasts einige Vorteile:
- keine Investitionskosten für Videotechnik
- geringere Hemmschwelle für schüchterne Menschen
- geringerer Strombedarf bei der Produktion (wichtig z.B. bei Außenaufnahmen ohne Anschluss an das Stromnetz)
- geringere Anforderungen an die Rechenleistung bei der Nachbearbeitung
- geringere Bandbreiten beim Livestream und bei Online-Konferenzen/ Interviews
- geringere Datenvolumen beim Up- und Download
- mehr Konsumgelegenheiten für die Zielgruppe
- Kopfhörer lassen sich in vielen Situationen tragen, in denen Videokonsum schwierig bis unmöglich wäre, wie beim einkaufen, joggen, radfahren, etc.)
- der Stromverbrauch beim Konsum von Audio-Podcasts ist deutlich geringer als beim Konsum von Video-Podcasts
Smartphone und Tablet
Optionales Zubehör:
- TriPod, Schwanenhals oder Tischarm (verhindert Körperschallübertragung durch festhalten)
- Zusatzakkus oder Netzteil (auf hochfrequente Ladegeräusche („fiepen“) achten)
- externes Mikrofon
- (Bluetooth) Headset
- iOS
- XLR-Interface: RØDE i-XLR
PC-Arbeitsplatz
- stationär
- PC
- USB-Mikrofon (z.B. RØDE NT-USB)
- Kopfhörer (optional aber empfohlen, z.B. geschlossene Over-Ears mit 250 Ohm)
- mobil
- Laptop
- USB-Mikrofon (z.B. RØDE NT-USB mini)
- Kopfhörer (optional aber empfohlen, z.B. geschlossene Over-Ears mit 80 Ohm)
Audio Interface und Recorder
Produktempfehlungen (Stand 2020):
- ultramobil: Zoom H1n
- stationär: RØDE Rodecaster Pro
- Speicher: SanDisk MAX ENDURANCE
Mikrofone
Mikrofontyp
- Kondensator Mikrofon → bessere Audioqualität in Räumen mit guter Isolation von Umgebungsgeräuschen (Studio)
- Dynamisches Mikrofon → bessere Dämpfung von Nebengeräuschen (draußen, Büro, Straße, etc.)
Positionierung zur sprechenden Person
- Tischständer, Schwanenhals oder Mikrofonarm → Großmembran
- am Kopf getragen (fixer Abstand zum Mund) → Headset, Nackenbügelmikrofon
- dezente Mikrofonierung (z.B. für Videos): Lavalier-Mikrofone
Kopfhörer
Kopfhörer sind nicht zwingend erforderlich, allerdings ist es sinnvoll während der Aufzeichnung das Monitor-Signal der Aufnahme abzuhören um eventuelle Fehleinstellungen oder Ausfälle frühzeitig beheben zu können. Manche Podcaster:innen sind darüber hinaus der Meinung, dass das Tragen von (insbesondere Over-Ear) Kopfhörern auch die Konzentration beim Gespräch fördert, da störende Umgebungsgeräusche weitgehend ausgeblendet werden. Allerdings trifft dies nicht immer auf Gegenliebe bei Gesprächspartnerinnen und Geschprächspartnern.
Trageart
- Over-Ear (ohrumschließend) → rutschfester und gepolsterter Sitz am Kopf, auch bei langer Verwendung keine schmerzende Ohrmuschel, hygienischer als In-Ear-Kopfhörer bei wechselnden Tragerinnen und Trägern, Nachteil: möglicher Temperaturstau
- On-Ear (ohraufliegend) → Wie Over-Ear jedoch schlechtere Isolation der Umgebungsgeräusche und schlechterer Sitz am Kopf
- In-Ear → dezent, „frisurschonend“, kann aber auf Dauer zu schmerzenden Ohrmuscheln führen
Bauformen von Over-Ear Kopfhörern
- offen → Lässt das Audio „voluminöser“ klingen, lässt aber auch ggf. störende Umgebungsgeräusch ans Ohr (ideal für Musikgenuss im Heimstudio/ Wohnzimmer)
- geschlossen → lässt das Audio weniger „voluminös“ klingen, isoliert Umgebungsgeräusche, ideal für konzentriertes Arbeiten oder Qualitätskontrollen (Recording)
- halboffen → eine Mischung aus den zuvor genannten Bauformen
Impedanz
Die Impedanz von Kopfhörern wird in Ohm Ω angegeben und beziffert den elektrischen Widerstand. Ausführliche Informationen zum Thema Impedanz bei Kopfhörern findet man im Blog von Beyerdynamic.
Nachfolgend zwei Faustregeln zur Entscheidungshilfe:
- niedrigere Impedanz (≤80 Ohm)→ geringere Klangqualität, aber besser geeignet für mobile Geräte (Smartphone, Tablets, Laptops)
- höhere Impedanz (≥250 Ohm) → bessere Klangqualität, aber weniger geeignet für mobile Geräte
Video
Kameras
- eingebaute Kameras (Smartphone, Tablet, Laptop)
- Webcams
- digitale Systemkameras1) (Spiegelreflex oder spiegellos)
- Camcorder
Zubehör
- Beleuchtung
- Blue-/Greenscreen
Software
- Streaming: OBS Studio
- Schnitt (z.B. Kdenlive)
- Kodierung: AV1 Video Codec